Ein Modell drei Disziplinen

Die aerodynamische und statische Auslegung von Flugzeugen orientiert sich nach dem bevorzugten Einsatz. F3B-Modelle müssen hier ein besonders weites Spektrum sich teilweise widersprechender Anforderungen abdecken, zumal sich ein Durchgang aus drei Disziplinen zusammensetzt, die alle mit ein und demselben Modell zu fliegen sind. Die notwendige Flexibilität schaffen Wölbklappenprofile und zuladbarer Ballast.

Beim Dauerflug gilt es, nach Trennung von der Hochstartleine exakt 10 Minuten zu segeln und das Modell möglichst nahe an einem Landepunkt zum Stehen zu bringen. Jede Sekunde mehr oder weniger und jeder Meter Abweichung vom Landepunkt ergeben Abzüge. Gestartet wird im Rahmen einer Disziplinzeit in Gruppen. Die beste Leistung der Gruppe wird mit 1000 Punkten belohnt, die Punktzahl der weiteren Piloten errechnet sich aus dem Verhältnis zur Bestleistung. Auf internationalen Wettbewerben sind wenige Zentimeter Abweichung bei der Landung kein Glücksfall sondern tendenziell die Regel. Das Erreichen der zehn Minuten Flugzeit hängt stark von den Thermikbedingungen ab, was jedoch durch die gruppenbezogene Wertung egalisiert wird.

Beim Streckenflug muss eine durch zwei senkrechte Visierebenen begrenzte Strecke von 150 m Länge innerhalb von vier Minuten möglichst oft durchflogen werden. Klar, dass das Modell dazu mit hoher Gleitzahl in erster Linie „laufen“ muss. Gestartet wird auch hier in Gruppen mit gruppenbezogener Wertung. Die maximalen Streckenzahlen pro Gruppe bewegten sich anlässlich der WM 2003 zwischen 12 und 30. Das Passieren der Strecke wird den Piloten bzw. deren Helfern mit unterschiedlichen akustischen oder optischen Signalen signalisiert.

Visiervorrichtung mit Linienrichtern und gerade wendendem Modell. Jedem Linienrichter ist ein Modell zugeordnet. (Photo: Ulrich Trautwein)

Beim Speedflug muss die gleiche Strecke total vier mal durchflogen werden. Hier liegt der Erfolg im Fliegen engster und trotzdem dynamischer Wenden bei gleichzeitig optimal eingeteiltem Höhenabbau. Die Wenden müssen schon vor dem Ertönen des Wendesignals eingeleitet werden, um möglichst wenig Strecke zu verschenken. Diese Disziplin wird aufgrund der Aufgabe durch die Teilnehmer einzeln geflogen. Die schnellste Zeit betrug anlässlich der WM 2003 15,2 sec. Dies entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 150 km/h.

Weltmeister Andreas Böhlen beim Einflug in den Speedparcours. Helfer
 coacht mittels teameigener Visiervorrichtung. (Photo: Klaus Trautwein)