Ohne Höhe geht gar nichts

Es gibt unterschiedliche Arten, Segelflugzeuge auf Höhe zu bringen. Aber sicher keine so spektakuläre wie bei F3B, einer der anspruchsvollsten Leistungsklassen der Modellsegelflieger. Hier erfolgt der Start über ein System aus Elektrowinde und Umlenkrolle. Die Winden bestehen im wesentlichen aus einem Autoanlassermotor mit Seiltrommel, gespiesen aus einem 12V-Akku.

Windenpark anlässlich eines Wettbewerbs. Die Teams haben oft mehrere Winden für unterschiedliche Windrichtungen und mit unterschiedlichen Leinenstärken im Einsatz. (Photo&Text: Reto Schilliger)
Typische Elektrowinde, hier gerade beim Wechsel des Trommeldurchmessers. Rechts der angeflanschte Anlassermotor. (Photo&Text: Reto Schilliger)

Der Einsatz der obigen Technik gestaltet sich bei F3B auch für die Zuschauer sehr spektakulär: Nach Erreichen der Scheitelhöhe beschleunigt der Windenführer das Modell nochmals praktisch senkrecht nach unten. Erst dann reisst es der Pilot mit beherztem Höhenruderausschlag in einen vertikalen Steigflug weit über die Ausgangshöhe. Zur Nachahmung mit manntragenden Flugzeugen keinesfalls zu empfehlen, entstehen doch dabei Lastvielfache bis zu 40 G. Kritisch für die höchstmögliche Ausgangshöhe ist auch der Energieaufbau unmittelbar vor Abgabe des Modells. Die begrenzt elastische Leine wird dabei bis zur Blockierung des Windenmotors vorgespannt.

Aufbau der Leinenspannung kurz vor Freigabe des Modells. Hier das Modell des amtierenden Weltmeisters Andreas Böhlen. (Photo&Text: Reto Schilliger)
Dank unsichtbarer Leine der Schwerkraft trotzend: Helfer kurz vor der Modellabgabe anlässlich der WM 2003 in Deutschland. (Photo: Ulrich Trautwein)